Leben mit vergessener Geschichte – Statements der Ausstellungsmacher_innen

Nach zwei Jahren intensiver Zusammenarbeit ziehen wir folgende Bilanz: Völlig fraglich. Leben mit vergessener Geschichte machte uns die Bedeutung nationalsozialistischer Vergangenheit in unserer Gegenwart bewusst. Die direkte Arbeit mit dem Material, das Auffinden, Aufspüren, im Staub wühlen, erlaubte uns einen unmittelbaren Zugang zu Geschichte. Geschichte, die schmerzt, die unangenehm berührt, die vielfach verdrängt und oftmals vergessen wurde. Das Ausstellungsmachen war die Möglichkeit, uns zu überlegen wie wir mit dem Tabuisieren und Vergessen – ob dies bewusst oder unbewusst erfolgte – eine Sichtbarmachung entgegensetzen.

Unsere Ausstellung versteht sich nicht als Abschluss einer historischen Auseinandersetzung, sondern als Ausgangspunkt, als Anregung, Geschichte, so schwierig und schwer sie ist, als Teil des Lebens zu begreifen. Es handelt sich dabei nicht um Aufarbeitung als abgeschlossene Geschichte, sondern ein Raum soll geöffnet werden, um Formen für lebendige Auseinandersetzungen mit historischem Erbe zu finden.