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Völlig fraglich. Vergessene Geschichte

Eine Ausstellung des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien zur nationalsozialistischen Gründungsgeschichte

Die Übersiedelung der Bibliothek und des Archivs der Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien von der Hofburg in die Rotunde 2017, gab Anlass zur Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Das Fach wurde 1943 unter höchster NS-politischer Protegierung gegründet.
Die Ausstellung zeigt brisante Fundstücke, die einen spezifischen NS-Wissenschaftsalltag nachzeichnen. Es handelt sich um Buchbestände, Archivalien, Fotografien, Masken, Schattentheaterfiguren, um nur einiges zu nennen. Ihre Provenienz ist völlig fraglich, es ist anzunehmen, dass einige Bestände unrechtmäßig erworben wurden.

Der Gründer des Wiener „Zentralinstituts für Theaterwissenschaft“ Heinz Kindermann (1894-1985), baute den Studien- und Forschungsapparat des neuen Fachs ganz im NS-ideologischen Sinn auf. Er und seine ersten Dissertantin in Wien Margret Dietrich (1920-2004) prägten von 1943 bis in die 1980er Jahre das Profil der Wiener Theaterwissenschaft. Heinz Kindermann wurde im Mai 1945 aufgrund seines NS-Engagements seines Amtes enthoben und ab April 1954 wieder eingesetzt. Margret Dietrich war über alle Phasen seine engste Mitarbeiterin und folgte ihm als Professorin und Institutsleiterin nach.

Adresse:
Fachbereichsbibliothek tfm und tfm-Institut
UZA II-Rotunde
Althanstraße 14
1090 Wien

Konzipiert und kuratiert von:
Birgit Peter, Johannes A. Löcker-Herschkowitz, Theresa Eckstein, Birgit Haberpeuntner, Barbara Klaus, Elena Lanzinger, Kamila Majkowska, Jutta Steiner, Sita Urban unter Mitarbeit der Studierenden des Seminars „Institut – Geschichte – Visualisierung“: Anna-Lisa Bischof, Cornelia Brizsak, Stefania Compagni, Mira Krall, Theresa Noll, Marc Simon, Barbara Schneider, Veronica Steinacker, Sandra Richter, Rupert Wurz, Reinhard Zach.

Mit Beiträgen von:
Praxisseminar „Stop-Motion-Animation“ Franziska Bruckner/Rayd Khouloki, Fabian Anger, Rebecca Betz, Pamela Chavez, Catrina David, Eunice Delima, Iliana Duty, Ruth Erharter, Verena Gross, Vanessa Fabiola Liebminger, Merlin Mayer, Hannes Müller, Valentin Olle, Raffaela Pretting, Julia Ritter, Muriel Nona Schano, David Sommeregger, Leon Stanislawski, Stefanie Stimniker, Antonia Straßegger, Ani Zangocyan.
Kurs „Vom Archivbestand zum digitalen Quellenkorpus“ Peter Andorfer/Klaus Illmayer, Patrick Aprent, Martin Kirnbauer, Janina Piech, Vicky Reiter, Theresa Sperlich, Sara Tiefenbacher, Malte Wulf.
FWF-Projekt „Historiography Ideology Collections“ Louise Hartmann, Klaus Illmayer, Janina Piech, Sara Tiefenbacher.

Grafik: Magadalena Haberpeuntner
Technik: Franz Beraus und Herbert Ortner
Fotos: Dieter Brasch