Schattentheaterfiguren auf Papier aufgenäht
In einem Arbeitszimmer der Institutsräumlichkeiten in der Hofburg fanden sich hinter Stapeln alter Seminararbeiten verstaubte Papierrollen. Bei der Bergung dieser Rollen zeigte sich eine Sammlung von türkisch-osmanischen Schattentheaterfiguren, deren Farben durch die Verschmutzung kaum mehr zu erkennen waren. Durch die aufwendige Restaurierung von Michael Fackelmann konnten diese Figuren gerettet werden. Namentlich konnten bisher durch den Schattentheater-Experten Walter Puchner folgende Figuren identifiziert werden: „Karagöz und der Opiumraucher Beberuhi“, „der trunksüchtige Ordnungshüter der osmanische mahle (=Nachbarschaft) Tuszuz Deli Bekir“, „Dirne Zene“.
Die Herkunft und der Erwerb dieser Schattentheaterfiguren sind bis dato völlig fraglich. Als einziger Hinweis findet sich im Katalog der Europäischen Theaterausstellung 1955, die Heinz Kindermann kuratierte, dass im Saal 34 „Puppenspiele aus drei Jahrhunderten“ gezeigt wurden. Mit Nr. 42 werden dort „Türkische Schattenspielerfiguren (‚Karagöz‘)“ angeführt. Als Leihgeber ist das Institut für Theaterwissenschaft der Universität Wien vermerkt.