Plakate

La Pantomime und La Danse von Jules Chéret

La Pantomime, Chromolithograph 1891
La Danse, Chromolithograph 1891

Im „Speckkammerl“ der Hofburg fanden sich eingeklemmt zwischen Bücherkisten und von ausgemusterten Mobiliar versteckt zwei großformatige auf Leinwand affichierte Plakate in Holzrahmen. Das Sujet war aufgrund der starken Verschmutzung kaum erkennbar, die Plakate wiesen Wasserschäden und starke Beschädigungen des Papiers auf. Die Sammlungsbeauftragte der Universität Wien, Claudia Feigl, ermöglichte die aufwendige Restaurierung durch den Papierrestaurator Michael Fackelmann.

Der französischen Künstlers und Pionier der Plakatkunst, Jules Chéret (1836-1932), ist vor allem für seine Darstellung der berühmten Tänzerin Loïe Fuller (1862-1928) bekannt. Die im Speckkammerl aufgefundenen Lithographien entstanden 1891 im Auftrag des Pariser Tapetenhändlers Pattey. Als „Revolution der Tapeten“ feierte die Presse die Neuerung Chérets das Plakat ohne Schrift (avant la lettre) zu einem Innendekorgegenstand zu entwickeln. Neben La Danse und La Pantomime gehörten La Musique und La Comedié zu vier Wandbildern in limitierter Auflage, die über den Tapetenhändler zu beziehen waren. Auslöser für diese Produktion war das große Interesse zahlungskräftiger Sammler an Plakaten avant la lettre, die zu einem hoch begehrten Sammlungsobjekt geworden waren. Wie La Danse und La Pantomime an das Wiener Institut kamen ist bis dato völlig fraglich.